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GULP Freelancer Studie: 4 Wege ins Projekt und erfahrungsspezifische Optionen

12.12.2017
GULP Redaktion – Maria Poursaiadi
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Zum fünften Mal hat GULP IT- und Engineering-Freelancer zu unterschiedlichen Aspekten der Freiberuflichkeit befragt. Im ersten Teil der Studie haben wir diverse Fragen zum Thema Stundensätze und Finanzielles beleuchtet.

Nun richten wir unseren Blick auf weitere wichtige Felder der Freiberuflichkeit. Wie sieht das Projektleben aus? Wie kommen die Freiberufler in ihre Projekte und gibt es spezifische Optionen im Hinblick auf die Berufserfahrung, die sich besonders hervortun?

HInweis: Die Ergebnisse beziehen sich auf den deutschsprachigen Raum und die Beträge werden nur in Euro angezeigt.
Die Schweiz ist mit einem Teilnehmeranteil von 3,2% vertreten. 

Hier können Sie den zweiten Teil unserer Freelancer Studie direkt downloaden.  

Unterscheidung direkt und indirekt

Zunächst fragten wir unsere Umfrageteilnehmer, ob sie denn per direkten Kundenauftrag oder über etwaige „Umwege“ in ihr letztes oder aktuelles Projekt gekommen sind. Eine Direktbeauftragung erfolgte bei 29,9 Prozent aller Befragten.

Direkte Wege ins Projekt

Und welche Optionen waren hier am häufigsten? Die Teilnehmerantworten zeigen, dass das eigene Netzwerk nicht zu unterschätzen ist! Mehr als die Hälfte aller Direktaufträge sind Früchte eines gut gepflegten Networkings. Daneben empfiehlt sich fast ein Drittel der Freelancer durch ihre hervorragenden Leistungen vor Ort: 29 Prozent aller Direktaufträge sind Folgeaufträge. Die guten Leistungen werden auch von Dritten geschätzt: 12,3 Prozent aller Freiberufler erhalten durch eine Weiterempfehlung einen Auftrag.

Präferenzen beim Direktauftrag nach Länge der Berufserfahrung

Folgt man dem berühmten Satz „Für alles gibt es ein Alter“, so stellt sich an der Stelle die Frage, welche Akquisestrategien die Freelancer bei der Direktakquise an den Tag legen, je länger sie als solche tätig sind. Gibt es hier erfahrungsspezifische Optionen, die besonders häufig gewählt werden?

Diese Frage kann man mit einem „Jein“ beantworten. Über alle Erfahrungsklassen hinweg spielt das Netzwerk die wichtigste Rolle, wenn es um den direkten Kontakt mit dem Kunden geht. Mit immer mehr Jahren an Berufserfahrung wird dieser Faktor immer wichtiger bzw. relevanter: Ganz klar, immer mehr Kunden und Geschäftspartner kommen hinzu, der Freelancer gewinnt eine gewisse Bekanntheit, hierdurch steigen auch die Gelegenheiten für einen Direktauftrag.

Indirekt ins Projekt

Zur Erinnerung: Der größte Teil aller Umfrageteilnehmer (70,1 Prozent) der diesjährigen GULP Freelancer Studie ist indirekt ins letzte oder aktuelle Projekt gekommen. Welche Wege führten hier zum nächsten Auftrag?

Wie beim direkten Weg gibt es auch bei der indirekten Alternative einen stark repräsentierten Pfad ins Projekt: den über einen Personaldienstleister oder eine Vermittlungsagentur, der 60 Prozent ausmacht. 18 Prozent wurden über ein klassisches Beratungsunternehmen in ein Projekt gebracht. Mit einem Anteil von 10,6 Prozent tragen Online-Portale zur Akquise von Aufträgen bei und 6,7 Prozent der Projekte gehen über ausgelagerte Rekrutierungen von Third-Party-Managern. Im Vorjahresvergleich haben die Personaldienstleister ganze 3,6 Prozentpunkte zugelegt und die IT-Beratungsunternehmen 3,1 Prozentpunkte. Deutlicher Verlierer sind die Online-Portale. Diese schafften im letzten Jahr noch einen Anteil von 13,4 Prozent.

Optionen beim indirekten Auftrag nach Länge der Berufserfahrung

Wie sieht es hier aus? Kann man bei der Unterteilung der Optionen nach Länge der Berufserfahrung statistische Schlüsse ziehen?

Ganz klar dominiert hier ebenfalls über alle Erfahrungsklassen hinweg eine Akquise-Option: Über den Personalvermittler geht es am häufigsten ins Projekt. Für die „jüngste“ Kategorie sind die übrigen Optionen beinahe gleichrangig. Interessant ist auch, dass die Online-Portale am Anfang und am Ende der Karriere an Relevanz gewinnen. Möglicherweise, weil Neueinsteiger in die Freiberuflichkeit aufgrund eines fehlenden Netzwerkes aber bei gleichzeitiger hoher Akquise-Motivation wirklich alle Wege ausprobieren und weil die „alten Hasen“ es als charmant empfinden, sich von zu Hause aus umzuschauen.

 

Fazit: Es führen viele Wege ins Projekt. Eine klare berufserfahrungs-spezifische Weisheit lässt sich aus der statistischen Unterteilung nicht zuverlässig ziehen. Daher kann die Faustregel gelten: Ein gutes Netzwerk und ein zuverlässiger Personaldienstleister sind die beste Voraussetzung für eine gute Auftragslage.  

Alle Ergebnisse des zweiten Teils der GULP Freelancer Studie rund um Projekte und Skills finden können Sie im kostenlosen Whitepaper nachlesen. 

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