
Freelance – Modell der Zukunft
GULP Freelancer Studie Schweiz – Ausblick für 2020
Die 2018/19 erstmals in der Schweiz durchgeführte GULP Freelancer Studie zeichnete ein dynamisches Bild des hiesigen ICT- und Engineering-Arbeitsmarkts. Vor allem der anhaltende Fachkräftemangel spielte den ansässigen IT- und Engineering-Freelancern in die Hände. Auch das kommende Jahr dürfte für Freiberufler positiv ausfallen: Der Fachkräftemangel wird weiterhin bestehen, hinzu kommen der digitale sowie der demografische Wandel. Zudem steigt das Interesse an Freelance-Arbeit generell.
Die Freelancer in unserer Umfrage selbst schätzten ihre Aussichten ebenfalls mehrheitlich positiv ein. Die vergleichsweise wenigen, die sich über fehlende Projekte beklagten, konzentrieren sich auf einzelne Berufsgruppen. Natürlich ist mit den Jahren auch die Zahl der Freischaffenden stetig gewachsen – doch belebt Konkurrenz bekanntlich das Geschäft.
Wer sich bereits gut positioniert hat, dürfte keine Schwierigkeiten haben, sich auch 2020 lukrative Aufträge an Land zu ziehen und den Auftraggebern weiterhin die Preise diktieren zu können. Unsere Studie ergab auch, dass die meisten Freelancer noch selbstbewusster geworden sind und im nächsten Jahr – trotz einer sich vermutlich langsam abschwächenden allgemeinen Wirtschaftslage – die Preise anziehen werden. Einige natürlich auch, weil sie sie vorher gesenkt hatten. Es wird sich zeigen, ob sie ihre Pläne 2020 auch in die Tat umsetzen. Die äusseren Bedingungen dafür sind zumindest gegeben.
Doch auch wer ganz frisch den Sprung in die Selbstständigkeit wagt, die Entwicklungen auf dem IT- und Engineering-Markt dürften auch Fachkräfte aus der Generation Y und Z in eine exzellente Verhandlungsposition versetzen. Trotz Sparkursen in einigen Branchen: Die Arbeit in Projekten wird auch 2020 weiter zunehmen. Zwar setzen nach wie vor insbesondere grosse Unternehmen auf die Beschäftigung von Freiberuflern, doch die Projektvergabe entwickelt sich auch immer mehr im Mittelstand sowie bei kleineren Firmen eindeutig zugunsten der Freelancer.
Aufgrund der grossen Konkurrenz und weil Firmen nur die besten Leistungen wieder einkaufen, müssen sich Freelancer natürlich für jedes Projekt neu beweisen. Doch wer seine Kompetenzen kontinuierlich verbessert, durch Individualität und Perfektion punktet und für seine Sache brennt, hat einen klaren Wettbewerbsvorteil gegenüber festangestellten Generalisten.
Die Digitalisierung fordert vor allem Ingenieure heraus. Sie müssen in Zeiten von Industrie 4.0 umdenken, Grenzen zwischen Ingenieurwesen und Informatik überschreiten, sich also mit der IT anfreunden und sich vermehrt mit Daten beschäftigen.
Mit der vorliegenden Studie haben wir eine Basis geschaffen, auf der sich die Entwicklungen im Schweizer Freelancer-Markt in Zukunft wesentlich besser analysieren lassen. Eine regelmässige Wiederholung soll die Marktlage u nd die Trends zeitnah abbilden und damit sowohl den Freelancern wie auch den Auftraggebern fundierte Grundlagen für ihre Entscheidungen liefern.
Auch für 2020 wird es eine auf die Schweiz zugeschnittene Stundensatzumfrage von GULP geben. Die neue Umfrage dazu ist bereits in den Startlöchern, ihre Lancierung ist für Mitte September 2019 geplant. Inhaltlich ist sie stark an die Vorgängerumfrage angelehnt und wird die generelle Stundensatzentwicklung aus verschiedenen Blickwinkeln beleuchten sowie Themen wie Preispolitik oder Wege ins Projekt behandeln. Sie wird sich aber auch einigen neuen Aspekten widmen.
So werden wir beispielsweise zusätzlich Fragen zur Projektauslastung stellen, zur Motivation, Freelancer zu werden, oder in welchem Rhythmus Profile aktualisiert werden. Zudem wollen wir wissen, welche Anforderungen Freelancer an die Services eines Personaldienstleisters stellen.
Wie bei der ersten Umfrage werden wir wieder tatkräftig von unseren Medienpartnern Computerworld, Inside-it, swiss iTReseller, swiss iTMagazine und swissICT unterstützt. Wir fordern Sie schon jetzt auf, wieder zahlreich an unserer Studie teilzunehmen.
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